Midsommar: Anthony Akinbola, Alteronce Gumby, Tariku Shiferaw

8 Juni - 4 August 2024

Bode freut sich, Midsommar mit Anthony Akinbola, Alteronce Gumby und Tariku Shiferaw zu präsentieren – eine Gruppenausstellung, die das Oeuvre von drei zeitgenössischen Künstlern aus New York zelebriert, und zwar während einer ganz besonderen Zeit des Jahres.

 

Der Mittsommertag, oder das Fest der Sommersonnenwende, feiert den längsten Tag des Jahres und geht dabei auf die alten Traditionen zurück. In Skandinavien ist es die Zeit, wenn die Mitternachtssonne die Nacht erhellt, so dass es nie ganz dunkel wird. Die Sonne nimmt eine rötlich-gelbe Farbe an und alles um sie herum wird in warmes Licht getaucht. Die drei Künstler präsentieren vielfältige Interpretationen des Nachthimmels, die durch die magische Midsommar-Zeit inspiriert worden sind und spiegeln diese mit ihren einzigartigen Farbkonstellationen wider.

 

Tariku Shiferaws Serie Mata Semay (Amharisch für "Nachthimmel") stellt imaginäre Versionen des Nachthimmels dar und beschwört die mystische Essenz des Kosmos. Der Künstler setzt sich mit der Reduzierung des Beitrags schwarzer Menschen auseinander, indem er sich vorstellt, wie die Konstellationen aussehen könnten, wenn wir die Symbole und Geschichten vor-europäischer Gemeinschaften – afrikanischer und diasporischer Kulturen – ehren würden. Sie sind nämlich diejenigen, die den Nachthimmel seit Jahrtausenden kartografiert hatten. So schafft Shiferaw eine neue kollektive Mythologie, die sich mit dem Konzept der Markierung und Auslöschung innerhalb sozialer Konstrukte auseinandersetzt. Mit seinem fluoreszierenden und chromatischen Spektrum von schillernden Farben erweitert Alteronce Gumby die Vorstellung, durch die wir sowohl die Subjektivität der Identität als auch die Materialität auf der Erde und im kosmischen Raum wahrnehmen. Die Rezeption des Betrachters herausfordernd, verschiebt Gumby die Grenzen von Farbe und Form durch sein kompliziertes Netz von Schichten aus Dunkelheit und Licht, Reflexion und Interferenz. Die konzeptionellen Ready-Made-Stoffarbeiten von Anthony Akinbola gehen auf die Tradition des Durags zurück, der mit dem Aufkommen von Hip-Hop und Rap in den 1990er Jahren auch außerhalb der Schwarzen Kultur an Sichtbarkeit gewonnen hat. Indem Akinbola den Durag von seinen Trägern löst, überdenkt der Künstler unsere Annahmen über dieses Stück von Stoff und räumt mit den Vorurteilen über seine Besitzer auf. Ursprünglich völlig schwarz, werden die Durags in Akinbolas Werken in einem breiten Farbspektrum abgebildet, wie der Nachthimmel zur Mittsommerzeit, der plötzlich vom Licht durchflutet wird und Millionen von Schattierungen annimmt.

 

Gemeinsam laden die Künstler der Ausstellung dazu ein, unseren Wahrnehmungshorizont zu erweitern und den traditionellen Rahmen des Farbdenkens zu sprengen, z. B. dass Schwarz nicht unbedingt Schwarz bedeutet – genau wie der Nachthimmel während der Midsommar-Saison.

 

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Anthony Akinbola (geb. 1991, Columbia, MO, USA) wurde für Artsy Vanguard 2022 ausgewählt – die Liste der vielversprechendsten zeitgenössischen Künstler. Er hat am Silver Arts Project Residency teilgenommen und das Van Lier Fellowship erhalten. Akinbolas Werke wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt, u.a. im Queens Museum, NY, im Museum of Art and Design, NY, im Baltimore Museum of Art. Der Künstler lebt und arbeitet in New York.

 

Alteronce Gumby (geb. 1985, Harrisburg, PA, USA) hat das MFA-Programm der Yale University absolviert, wo er mit dem Robert Reed Memorial Scholarship ausgezeichnet wurde. Seine Werke wurden in Einzel- und Doppelausstellungen gezeigt, u. a. bei Parrash Heijnen, Los Angeles, im Allentown Art Museum und in der Fondation des États-Unis, Paris. Gumby wurde in die Liste Artsy Vanguard 2021 aufgenommen. Der Künstler lebt und arbeitet in New York.

 

Tariku Shiferaw (geb. 1983, Addis Ababa, ET) hat den MFA von Parsons School of Design in New York erhalten. Seine Werke wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in Baltimore Museum of Art, im Southampton African American Museum, Saint Louis Museum of Art und California African American Museum gezeigt. Shiferaw wurde eingeladen, am Residency Program von Whitney Museum of American Art teilzunehmen. Der Künstler lebt und arbeitet in New York.