„Wenn wir ‘growth’ und ‘contentment’ sagen, denken wir sofort an Licht, Ruhe, Ehrlichkeit, Freude, Frieden, Liebe, Stille, Einsamkeit, warmes Lächeln, stille Verführung, Veränderung, Vertrauen in das Jetzt und Hoffnung auf Besseres. Es ist wie die Sonne, die den höchsten Baum und das niedrigste Gras trifft“. (Cinthia Sifa Mulanga)
Bode freut sich sehr, Embrace: Path to Growth and Contentment, die erste Einzelausstellung von Cinthia Sifa Mulanga in Europa,zu präsentieren.Cinthia Sifa Mulanga untersucht die Beziehung des Individuums zum Raum und erforscht die Momente, in denen sichInnen- und Außenwelt eines Menschen treffen. Zum ersten Mal beschäftigt sich die Künstlerin mit der Welt außerhalb des häuslichen Umfelds; die sanften Szenen, die durch die Fenster der Werke dargestellt werden, spiegeln die Hoffnung und den Optimismus für die Zukunft, sowie den Wunsch oder die Bereitschaft zur Erkundung und Expansion wider.
Die romantische Architektur der von Mulanga dargestellten Räume weist markante römische Arkaden auf, die von der Innenarchitektur der Moderne inspiriert sind; die langen Schatten und unlogischen Perspektiven erinnern an die Werke des Vorläufers der Surrealisten, Giorgio de Chirico. Ähnlich wie in der surrealistischen Vision funktioniert der Raum in Mulangas Kunstwerken auf mehreren Ebenen: Einerseits repräsentiert er den Raum selbst, andererseits symbolisiert er die Erweiterung des Individuums. Der Raum verkörpert den Menschen und verwandelt sich in einen eigenständigen Protagonisten. Wie die unterschiedlichen Facetten der menschlichen Seele existieren auch diese Multi-Räume in einem Moment und laden dazu ein, über sie nachzudenken und mit ihnen zu interagieren, wenn man dazu bereit ist. In diesen Grenzmomenten beleuchtet Cinthia Sifa Mulanga die Nuancen und die Komplexität der Identität einer schwarzen Frau in der heutigen Welt.
Jedes Werk wirkt wie ein multiperspektivisches Porträt, in dem die Umgebung der Frauen ihren Geisteszustand widerspiegelt. Der rote Faden, der sich durch alle Arbeiten zieht, ist das Selbstvertrauen, das durch radikale Selbstakzeptanz erreicht wird. Um sich mit der Außenwelt sinnvoll auseinandersetzen zu können, sollte man zunächst die Innenwelt „anziehen". Die Rolle der häuslichen Räume wandelt sich, um eine Sammlung von Objekten und Erfahrungen darzustellen, die auf der Suche nach wahrer Zufriedenheit gesammelt sind.
Mulangas Gemälde sind voll von kleinen, bedeutungsvollen Details. Ihre Werke enthalten oft afrikanische Masken, die auf die Masken verweisen, die von kongolesischen Frauen bei Erwachsenwerden-Zeremonien getragen werden. Gleichzeitig wirft die Einbeziehung dieser Masken Fragen zur Restitution von Raubkunst, zur kulturellen Aneignung und letztlich zur Zugehörigkeit auf. Die Betrachter*innen sind eingeladen, diese von der Künstlerin geschaffenen Innen- und Außenwelt zu erforschen.
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Cinthia Sifa Mulanga (geb. 1997 in der Demokratischen Republik Kongo) ist eine unabhängige Künstlerin aus Johannesburg, Südafrika. Mulanga erhielt ihre künstlerische Ausbildung im Artist Proof Studio. Sie hat an einer Vielzahl von Ausstellungen teilgenommen, darunter ihre Einzelausstellung In The Becoming in Goodman Gallery Johannesburg (2022). Sie hat an Gruppenausstellungen in internationalen Galerien, wie Bill Brady Gallery, Miami (2021) und Agora Gallery, NYC (2021), sowie an der von Azu Ngwaghugo kuratierten Ausstellung Liminality in Infinite Space (2020) teilgenommen. Mulanga wurde mit dem Normal Sovereign African Art Prize (2023) und dem British Fashion Council's New Wave Creatives ausgezeichnet und arbeitete mit dem Modehaus Gucci zusammen, um die Diana Tote Bag neu zu gestalten (2022). Mulanga wird von Latitudes Online unterstützt und beraten.